Am heutigen Samstag, dem 12. März 2022 begannen die Verhandlungsrunden des 3rd Dublin Pre-Moot, der in diesem Jahr erstmals hybrid ausgetragen wurde. Heute hatte das Vis Moot-Team der Universität Bremen bereits die Gelegenheit, in drei Verhandlungsrunden vor internationalen Schiedstribunalen aufzutreten und so weitere wichtige Erfahrungen für den Wettbewerb zu in Hongkong zu sammeln. Gleichzeitig zeigten sich die Herausforderungen bei persönlichen Treffen während die Coronapademie noch immer herrscht und gab es Gelegenheiten, weitere Bekannte aus vorpamdemischen Zeiten wieder zu treffen.
Mit den Worten „to catch up and to re-establish our long- lasting and successful business relationship in my new function“ endet der erste Satz einer E-Mail, den die Chefeinkäuferin der Beklagten im diesjährigen fiktiven Vis Moot-Fall an die Klägerin sendet. Viel haben die studentischen Rechtsanwälte in diese Worte hineingelesen. Hat hiermit gar die Beklagte angeboten, eine Übung die zwischen der Klägerin und dem ehemaligen Arbeitgeber der Chefeinkäuferin der Beklagten etabliert wurde, rechtsverbindlich ein das Angebot einzubeziehen? Vielleicht aber sind in den Ausführungen auch nur ein Austausch von Höflichkeiten zu sehen. Denn nach zwei Jahren Coronapause, könnten viele Gespräche zwischen langjährigen Mitglieder der Vis Moot-Familie ähnlich aussehen.
Als am gestrigen Abend ein Treffen der physisch teilnehmenden Teams um 18:30 Uhr im Pub “Old Storehose“ begann waren Vertreter des Bremer Teams nach der Organisatorin des 3rd Dublin Pre-Moot, Megan Fanning, die ersten den für die Mooties reservierten Bereich im Keller der Bar bei Livemusik betraten. Schon hier kam es zu einem Wiedersehen: Denn als die heutige Organisatorin des Dublin Pre-Moot am 26. Vis Moot in Wien als Studentin teilnahm, war der Teamleiter des Teams der Universität Bremen, Tobias Pinkel, als Schiedsrichter am 14. April 2019 um 12:30 Uhr im Verfahren University of Craiova vs University College Dublin in der Räumlichkeiten der Anwaltskanzlei von Baker McKenzie in Wien beteiligt. Nunmehr begegnet er Megan Fanning erstmalig in seiner “neuen Funktion“ als Schiedsrichter beim Dublin Pre-Moot und Coach eines an diesem Pre-Moot teilnehmendem Team.
Neben der Möglichkeiten in neuer Funktion an alte Kontakte anzuknüpfen gab es im Irish Pub natürlich auch hinreichend Gelegenheiten neue Kontakte zu anderen Teams, Coaches und Schiedsrichtern zu knüpfen. So dauerte es auch bis nach 2:00 Uhr am nächsten morgen und damit nur weniger als 7 Stunden vor Eröffnung der ersten Verhandlungsrunde bis die letzten Schiedsrichter und Coachs am Pre-Moot-Vorabend den Pup verließen und sich mit einem Abstecher bei einem Schnellimbis in der Nähe auf den Weg in ihre Hotels machten.
Dennoch ausgeschlafener als oftmals bei den Verhandlungen in Wien waren alle Schiedsrichter – genau wie auch die teilnehmenden Studentinnen und Studenten – am nächsten Morgen im Dublin Dispute Resolution Centre, um mit den Verhandlungsrunden am ersten Tag des Pre-Moots zu beginnen.
Doch schon vor Beginn gab es zahlreiche Herausforderungen zu lösen. War ursprünglich geplant, dass 10 Team physisch teilnahmen und diese nur gegeneinander antreten, während die virtuell antretenden Teams unter sich bleiben sollten, musste diese Gedanke schnell aufgegeben werden. Denn einige Teams mussten wegen Covid-Fällen in den eigenen Reihen ihre Teilnahme in Dublin in letzter Minute absagen und konnten sich nur aus der Quarantäne virtuell zuschalten.
Von diesen Änderungen waren sowohl die Studentinnen der Universität Bremen als auch der Teamleiter bei seinen Verhandlungen als Schiedsrichter betroffen.