Vis Moot-Team nimmt an Workshop von Hengeler Mueller teil

Das Vis (East) Moot-Team der Universität Bremen wurde dieses Jahr zum ersten Mal zum zweitägigen Vis Moot-Vorbereitungsworkshop der führenden deutschen Großkanzlei Hengeler Mueller eingeladen. Neben der Vorbereitung auf den Wettbewerb steht auch der Kontakt zur Großkanzlei und den anderen Teams auf dem Programm.

Am heutigen Donnerstag, den 04.02.2021 fand der erste Tag des Workshops statt, an dem neben dem Team der Universität Bremen auch die Teams der Humboldt-Universität zu Berlin, der Goethe-Universität Frankfurt, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Universität Heidelberg sowie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster teilnahmen.

Der erste Tag des Workshops begann mit einer Vorstellung der Teilnehmer, wobei die Vis Moot-Teams der Universitäten im Voraus Satzanfänge zugeschickt bekamen. Die Teams hatten im Vorfeld die Aufgabe, eine Präsentation zur Vorstellung der Teams zu erstellen, wobei jedes Teammitglied einen der Satzanfänge vervollständigen sollte. Nach den Präsentationen der Teams stellten sich die teilnehmenden Anwälte von Hengeler Mueller vor. Dabei erhielten auch sie die Aufgabe, spontan Satzanfänge zu vervollständigen,

Als zweiter Programmpunkt stand eine Vorstellung der Kanzlei Hengeler Mueller auf dem Programm. So hatten die Vis Moot-Teilnehmerinnen der Universität Bremen die Chance, sich über Karrieremöglichkeiten in dieser Kanzlei zu informieren. Danach folgte ein Coaching zum digitalen Auftreten von Stefan Spies, Trainer und Schauspieldozent für Opernsänger.

Der Abend fand mit einer digitalen Weinprobe und anschließendem Networking seinen Abschluss. Zu diesem Zwecke hatte Hengeler Mueller jedem Teilnehmer vier Falschen Wein zugeschickt. Sommelier Michael Werner führte durch die Weine. Die Weinprobe begann mit dem Wein Klumpp Auxerrois 2019. Danach folgte vom Weingut Bischel ein Weisser Burguner, ebenfalls aus dem Jahr 2019. Der dritte Wein war wohl der Höhepunkt des Abends: Ein 2014-er Riesling aus Dittelsheim von Weingut Winter. Danach wechselte das Programm zum Rotwein. Den Abschluss macht der rote Cuvé „Roter Hut“ vom Weingut Rings.

Morgen steht mit einem Kanzleipleading der Höhepunkt des Workshops auf dem Programm. MCAB e.V. wünscht dem Team der Universität Bremen viel Erfolg bei den mündlichen Übungsverhandlungsrunden.

Vis (East) Moot-Team tritt zur Vorbereitung gegen andere Universitäten an

Am heutigen Montag, den 1. Februar 2021 trat das Vis Moot-Team 2020/21 der Universität Bremen erstmals zur Vorbereitung auf die mündlichen Verhandlungsrunden der eigentlichen Wettbewerbe in Hongkong und Wien gegen Teams anderer Universität an. Damit verließ das Team bereits vier Tage nach Einreichung der Beklagtenschriftsätze den geschützten Raum der teaminternen Vorbereitung und vergleicht sich mit anderen Universitäten.

Die erste Übungsrunden fanden um 14:30 Uhr MEZ über ZOOM gegen das Sri Lanka Law College statt. Für die als Anwälte des Klägers auftretenden Studierenden des Sri Lanka Law Colleges fand die Begegnung also um 19:00 Uhr (Indischer Zeit) am Abend statt. Diese Freundschaftsbegegnungen wurden von den Teammitgliedern selbst organisiert. Als Schiedsrichter fungierten Coaches der beiden Teams. Von Seiten des Sri Lanka Law Colleges nahmen Iranthi Walgama, Absolventin des Sri Lanka Law College, Kandidaten für die Anwaltsprüfung und Coach des Vis Moot-Teams sowie Student Coach und Studentin im 3. Studienjahr Thiranya Abeyaratne als Schiedsrichter an dem Verfahren teil. Als vorsitzende Schiedsrichter fungierte der Team Leiter des Bremer Teams Tobias Pinkel.

Fiona Anton-Haase und Maria Lucia Toma übernahmen die ehrenvolle Aufgabe, die Universität Bremen zum ersten Mal in diesem Jahr gegen das Team einer anderen Universität zu vertreten. Während Fiona Anton-Haase die prozessrechtliche Frage vertrat, hatte Maria Lucia Toma die Aufgabe, die materiellen Forderungen der Kläger abzuwehren.

In der zweiten Übungsrunde des heutigen Tages um 18:00 Uhr MET gegen die Bilkent University Ankara (Türkei) kam dann den Studierenden der Universität Bremen die Aufgabe zu, in die Rolle der Klägeranwälte zu schlüpfen. Für die Beklagtenanwälte der Bilkent University Ankara war der Abend schon fortgeschritten, da die gut einstündige Anhörung erst gegen 20:00 Uhr türkischer Zeit begann. Dennoch kam es zu einem lebhaften Schlagabtausch zwischen den Teams, bei dem das Team der Universität Bremen durch Paulina Sophie Skarke (zu den prozessrechtlichen Fragen) und Anna Elisa Kremming (zu den Fragen des materiellen Rechts) vertreten wurde.

Die ersten Übungsrunden trugen damit dem internationalen Charakter des Wettbewerbs vollumfänglich Rechnung. Auch hat sich einmal mehr gezeigt, dass Zeitverschiebungen kein allzu großes Hindernis bei virtuellen Anhörungen im Schiedsverfahren darstellen – auch wenn in den Klägerschriftsätzen zum diesjährigen Fall häufig etwas anderes behauptet wurde.

Vis Moot-Team 2020/21 übt zum ersten Mal virtuellen Verhandlungsrunde

Nachdem das Vis Moot-Team der Universität Bremen für das Wettbewerbsjahr 2020/21 gestern die Beklagtenschriftsätze eingereicht hat, ging heute die Vorbereitung für den zweiten Teil des Wettbewerbs los. Bei den mündlichen Verhandlungsrunden der beiden Zwillingswettbewerbe in Wien und Hongkong wird das Team der Universität Bremen jeweils zwei Mal in die Rolle der Anwälte für die Klägerin und die Beklagte schlüpfen. Dabei tragen jeweils zwei studentische „Rechtsanwälten“ den Fall vor. Jeder Student hat fünfzehn Minuten Zeit, dass Schiedsgericht von seinen Position zu überzeugen.

Während heute am Nachmittag Bremen langsam unter einer Schneedecke versank, arbeiteten die Teammitglieder daran, ihre 35-seitigen Schriftsätze in Vorträge von jeweils 28 Minuten zu verkürzen. Die verbleibenden zwei Minuten der Vortragszeit werden nämlich üblicherweise für den direkten Schlagaustausch mit dem „Anwaltsteam“ einer anderen Universität genutzt, das die Gegenseite vertritt. So hatten die Studentinnen die schwere Aufgabe, die wesentlichsten Argumente aus ihren Schriftsätzen zu identifizieren und punktierte Vorträge für das Schiedsverfahren vorzubereiten.

Da ein physisches Treffen in der Universität Bremen heute wegen der Corona-Beschränkungen nicht möglich war, traf sich das Team am frühen Abend im Virtuellen Raum über ZOOM, um zum ersten Mal ein gesamtes Schiedsverfahren zu simulieren.

Als Schiedsrichter fungierte dabei der Teamleiter Tobias Pinkel. Nach der obligatorischen Eröffnungsfrage, ob sich die Vertreter der Parteien auf den Verfahrensablauf und die Zeitaufteilung für die mündliche Verhandlungsrunde geeinigt haben, folgte ein vierzehnminütiger Vortrag der Beklagten zu den prozessualen Fragen des Verfahren. So wurden spannende Argumente vorgetragen, warum eine dritte Partei dem Verfahren beitreten soll und warum die nächste mündliche Verhandlungsrunde, bei der auch Zeugen und Experten angehört werden müssen, erst nach Aufhebung der Coronabeschränkungen in der physischen Welt stattfinden sollte. Nach den Gegenargumenten der Klägerin erfolgte eine jeweils einminütige sofortige Erwiderung. Sodann folgte eine vierzehnminütige Begründung der Klägerin, warum die CISG auf den Vertrag Anwendung finden und der Beklagte den Vertrag verletzt hat, auf den anschließend die Beklagte antwortete, bevor es wieder zum kurzen Schlagabtausch kam.

Auch wenn noch ein langer Weg bis zu den Verhandlungsrunden in den Wettbewerben in Hongkong und Wien in den beiden Wochen vor Ostern vor den Teilnehmerinnen liegt, hat mit der ersten simulierten Verhandlungsrunde der Moot Court so richtig begonnen.

Leider konnten die ersten mündlichen Verhandlungsrunden nicht im üblicherweise dafür vorgesehenen „Gerichtslabor“ am Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Bremen stattfinden. Denn während das Fakultätsgebäude von außen verschneite, blieb es von innen weitgehend verweist, da die Studenten ob der Corona-Einschränkungen keinen Zugang hatten.

Auch wenn der Wettbewerb in diesem Jahr digital stattfinden wird, bleibt zu hoffen, dass zumindest die Übungsrunden bald wieder verstärkt physisch im Gerichtslabor stattfinden können, umso zumindest ein wenig „Moot Court-Feeling“ aufkommen zu lassen.

Schriftsätze für den Beklagten eingereicht

Mit der Einreichung der Beklagtenschriftsätze für den in Hongkong organisierten Vis East Moot und den Wiener Vis Moot am heutigen Donnerstag, den 28. Februar 2021 starten die beiden Zwillingswettbewerbe in die nächste Phase. Nun steht die Vorbereitung der mündlichen Verhandlungsrunde an.

Im letzten Monat hatte das Team der Universität Bremen die Aufgabe, im Rahmen des Vis Moot auf maximal 35 Seiten auf die Argumente der University of Washington School of Law in deren Klägerschriftsatz zu antworten. Im Rahmen des Vis East Moot durfte das Team auf den Schriftsatz der Monash University (Melbourne) reagieren.

Der Beklagtenschriftsatz im Rahmen des Vis East Moot war zuerst einzureichen. Hier endete die Frist bereits um Mitternacht Hongkonger Zeit (also 17:00 MEZ), während für den Schriftsatz im Rahmen des Wettbewerbs in Wien noch Zeit bis 23:30 Uhr MEZ blieb. Im Vergleich zum Klägerschriftsatz lag das Team sehr gut im Zeitrahmen. Bereits um 16:27 Uhr und damit 33 Minuten vor Ablauf der Frist konnte der Schriftsatz im Team-Account hochgeladen werden. Danach wurde in einer gemeinsamen Teamleistung auch der Schriftsatz für den in Wien koordinierte Vis Moot-Wettbewerb perfektioniert, sodass auch dieser Schriftsatz um 23:20:21 Uhr MEZ hochgeladen werden konnte. So konnte das Team ganz entspannt dem Ablauf der Frist entgegensehen.

Nun steht die nächste Herausforderung ins Haus: Die ausführlichen Argumente aus den Schriftsätzen müssen in kurzen mündlichen Plädoyers zugespitzt und verkürzt werden. Zudem müssen die Studierenden in diesem Jahr die besondere Herausforderung des überzeugenden Auftretens bei Videokonferenzen erlernen. Schließlich ist ein physisches Treffen beim diesjährigen Wettbewerb ob der Coronapandemie unmöglich.

MCAB e.V. wünscht dem Team der Universität Bremen und seinen Coachs viel Erfolg für die Vorbereitung und bei der Teilnahme der letzten Stufe des diesjährigen Vis Moot-Wettbewerbs.

Vis Moot-Team der Universität Bremen tritt gegen University of Washington School of Law (Seattle) und Monash University (Melbourne) an

Anderthalb Wochen nach Ablauf der First zur Einreichung der Klägerschriftsätze für den Vis Moot und den Vis East Moot, wurden dem Team der Universität Bremen am heutigen Dienstag, den 22.12.2020 die Schriftsätze zugewiesen, auf die sie nun als Beklagte erwidern dürfen. Im Rahmen des in Wien koordinierten Vis Moots wird die Universität Bremen auf den Schriftsatz der University of Washington School of Law (Seattle) antworten. Für den in Hongkong koordinierten Vis East Moot erfolgt die Erwiderung auf den Klägerschriftsatz der Monash University (Melbourne).

Damit beginnt ab heute für das Team und seine Coachs die Arbeit an den beiden Beklagtenschriftsätzen. Die Frist für deren Einreichung endet bereits am 28. Januar um 17:00 Uhr MEZ für den Wettbewerb in Hongkong und um 23:30 Uhr MEZ für den Wettbewerb in Wien. Entsprechend stehen den Teammitgliedern arbeitsintensive Weihnachtsferien ins Haus, da erneut je Schriftsatz 35 Seiten zuzüglich Anlagen und Verzeichnissen zu verfassen sind. Durch die aktuell verschärften Corona-Beschränkungen steht das Team zudem vor der Herausforderung, die gesamte Teamarbeit digital zu koordinieren.

Mit der Zuteilung der Schriftsätze ist auch bereits klar, dass die University of Washington School of Law eine der vier Gegner bei der mündlichen Hauptrunden in Wien sein wird. Für den Wettbewerb in Hongkong wurden bereits alle Paarungen für die Hauptrunde bekanntgegeben. Auf das Team der Universität Bremen kommen nach aktuellem Plan folgende mündliche Anhörungen zu:

Montag, 15.03.2021: University of Bremen v Institute of Law, Nirma University
Dienstag, 16.03.2021: Monash University v University of Bremen
Mittwoch, 17.03.2021: North China University of Science and Technology v University of Bremen
Donnerstag, 18.03.2021: University of Bremen v University of International Business and Economics (Beijing)

Dabei wird die Universität Bremen gegen das indische Institute of Law, Nirma University (Ahmedabad) und die Pekinger Universität für Außenwirtschaft und Handel als Klägerin sowie gegen Monash University (Melbourne) und North China University of Science and Technology (Tangshan) als Beklagte auftreten.

Klägerschriftsatz für Vis Moot und Vis East Moot eingereicht

Am heutigen Donnerstag, den 10. Dezember 2020 hat das Team der Universität Bremen zum ersten Mal einen Klägerschriftsatz im Rahmen des in Hongkong organisierten Wettbewerbs „Vis East Moot“ eingereicht. Pünktlich um 16:59 Uhr MEZ und damit wenige Sekunden bevor die Frist zum Einreichen um Mittnacht Hongkonger Zeit ablief, stellte damit das Team der Universität Bremen den ersten Schriftsatz im Rahmen der Vis Moot-Wettbewerbe fertig. Für den zweiten Klägerschriftsatz, der um 23:30 Uhr MEZ für den in Wien organisierten „Vis Moot“ einzureichen war, blieben dem Team noch wenige Stunden um den Feinschliff abzuschließen. Der Upload gelang bereits einige Minuten vor Fristende.

Damit ist für das diesjährige Team die erste Phase des Wettbewerbs beendet. Über Monate haben sich die Teammitglieder juristische Argumente überlegt, warum ein „Ross Pharmaceuticals“ – ein großes Pharmaunternehmen in der fiktiven Vis-Moot-Welt – nicht dem Verfahren beigeladen werden soll, Zeugenanhörungen in Corona-Zeiten virtuell stattfinden sollten, die CISG auf das Verfahren anzuwenden ist und die von Beklagten gelieferten Virale Vektoren nicht frei von geistigen Eigentumsrechten von Ross Pharmaceuticals sind. Nun muss die Gegenposition eingenommen werden. Denn im Laufe der nächsten Woche wird dem Team in beiden Wettbewerben jeweils ein Klägerschriftsatz der einer anderen Universität zugestellt auf die sie dann als Rechtsanwälte der Beklagten erwidern müssen.

Mit Spannung erwarten nun die Studentinnen und Coaches auf welche Universitäten die Universität Bremen in diesem Jahr antworten darf. Damit steht dann auch bereits der erste Gegner bei den virtuellen mündlichen Verhandlungen in Hongkong und Wien fest.

Auch wenn den beiden Zwillingswettbewerben „Vis Moot“ und „Vis East Moot“ die gleiche Fallakte zugrunde liegt, waren bereits zwei gesonderte Klägerschriftsätze anzufertigen. Die für die Universität Bremen neue Herausforderung, kurz hintereinander zwei Schriftsätze fertigstellen zu müssen, löste das Team mit Bravour, auch wenn die letzten Tage und Stunden vor der Abgabe eine weitere Arbeits- und Leistungssteigerung einforderten.

MCAB e.V. gratuliert den diesjährigen Vis Moot-Teilnehmerinnen zum erfolgreichen Abschluss der beiden Beklagtenschriftsätze und wünscht viel Erfolg bei den weiteren Schritten, die im Wettbewerb nun bevorstehen.

Bremer Vis Moot-Team virtuell bei White & Case LLP: Das White & Case Vis Colloquium 2020

Die internationale Großkanzlei White & Case LLP bot in diesem Jahr zum dritten Mal das „White & Case Vis Colloquium“ an. Auch das Vis Moot-Team der Universität Bremen nahm wie bereits in den vergangen Jahren an der Veranstaltung teil. In diesem Jahr waren zehn Niederlassungen von White & Case an dem Event beteiligt. Dies spiegelte sich auch in der internationalen Herkunft der teilnehmenden Universitäten wider. Auf Grund der Reiseeinschränkungen wegen der aktuellen Lage der Pandemie fand die Veranstaltung allerdings nicht im Frankfurter Büro von White & Case (mit Videozuschaltung der anderen beteiligten Niederlassungen) sondern vollständig digital über ZOOM statt.

Die zweistündige Veranstaltung führte im Schnelldurchlauf durch die Herausforderungen, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Vis Moot in den nächsten Monaten bevorstehen: Mündliche und schriftliche Präsentation, Schiedsverfahrensrecht und die CISG (mit Bezügen zum Patentrecht). Da die Veranstaltung von White & Case LLP wie jedes Jahr nach Ausgabe der Fallakte stattfand, wurden auch in diesem Jahr wieder die besonderen rechtlichen Probleme des aktuellen Vis Moot-Falls bei der Schwerpunktsetzung der Vorträge berücksichtigt. Der Praxisbezug, den bereits der Veranstalter White & Case garantiert, fand auch in der Auswahl der Referenten Widerhall. So wurde die Einführung in die in diesem Jahr beim Vis Moot anwendbaren Schiedsregeln – die „Swiss Arbitration Rules“ – von Caroline Ming (Executive Director & General Counsel, Swiss Chambers’ Arbitration Institution, Geneva) gehalten. Auch der aktuelle Vis Moot-Fallbezug zu Patentvereinbarungen wurde praxisnah mit dem Vortrag „Introduction to FRAND terms“ von Clemens Heusch (Global Head of Dispute Resolution, Nokia, Munich) kurzfristig aufgegriffen. In der Einführung in die CISG von Prof. Dr. Yeşim Atamer (University of Zurich) fanden sich ebenfalls viele Bezüge zum Vis Moot-Fall. Diese Vorträge, wie auch die Einführung in das Verfassen eines Schriftsatzes von Kirsten Odynski (Partner, White & Case LLP, Paris) fanden über ZOOM im Plenum mit fast 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (wobei an machen Geräten mehrere Zuhörer saßen; z.B. bei Team Münster sogar acht oder bei dem Team aus Rom fünf Personen) statt. Für die Einführung in die mündliche Präsentation wurden die Studierenden hingegen in Teilgruppen den lokalen Büros von White & Case LLP zugeordnet. Für das Team der Universität Bremen bedeutet dies, dass es der Gruppe Frankfurt und Mailand unter der Leitung von Dr. Alexandra Diehl (Local Partner, White & Case LLP, Frankfurt) sowie Dr. Federico Parise Kuhnle (Associate, White & Case LLP, Frankfurt) zugeordnet wurde.

Nach über einer Woche selbstständiger Recherche zum aktuellen Vis Moot-Fall war die Veranstaltung vom White & Case LLP für die Studentinnen des Bremer Vis Moot-Teams eine gute Gelegenheit, eine erste externe Bestätigung zu erhalten, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Das Team der Universität Bremen und MCAB e.V. bedanken sich ganz herzlich bei White & Case LLP für die Gelegenheit auch in diesem Jahr wieder an dem Kolloquium teilnehmen zu können.

Coachs des Bremer Vis Moot-Teams nehmen am „ersten virtuellen Captains‘ Club“ der Kanzlei Noerr LLP teil

Die internationale Wirtschaftskanzlei Noerr LLP bietet auch in diesem Jahr wieder einen „Captains‘ Club“ für Vis Moot-Coachs an. Wegen der Sars-CoV-2-bedingten Einschränkungen, findet das Event in diesem Jahr zum ersten Mal digital statt. Im Mittelpunkt steht neben dem Austausch mit Coachs von Vis Moot-Teams anderer Universitäten ein Vortrag mit einige Coaching-Tipps von Sascha Bornschein, Assistant-Coach der deutschen Basketball-Nationalmannschaft.

Bei der alljährlichen Vorbereitung auf den Vis Moot stehen an der Universität Bremen das UN-Kaufrecht, das Schiedsverfahrensrecht, Legal English und das Verfassen englischsprachiger Schriftsätze sowie Präsentationstechniken für Plädoyers vor Schiedsgerichten im Mittelpunkt. Dies sind selbstverständlich Kenntnisse und Fähigkeiten, die jeder zwingend benötigt, der erfolgreich am Vis Moot teilnehmen möchte. Der Vis Moot als Team-Wettbewerb stellt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aber nicht nur vor fachliche Probleme. Die Zusammenarbeit im Team muss funktionieren, damit das Team erfolgreich sein kann. Sechs Monate intensiver gemeinsamer Arbeit, die Herausforderung einer gerechten Arbeitsverteilung, die Übernahme verschiedener Positionen im Team, Stresssituationen vor Abgabefristen Erfolge und Erfolgsdruck bei Pre-Moots sowie den eigentlichen Wettbewerben in Hongkong und Wien bergen Konfliktpotential. Um dennoch eine qualitativ hochwertige und einheitliche Teamarbeit bei den Schriftsätzen und den mündlichen Vorträgen zu erstellen, muss die Teamdynamik funktionieren.

Dies stellt nicht nur die Teammitglieder selbst sondern auch die Coachs des Bremer Vis Moot-Teams immer wieder vor Herausforderungen. Um diese zu meistern sind das jährlich überarbeitete Coaching-Konzept der Universität Bremen und der regelmäßige Austausch zwischen erfahrenen Team-Coachs sowie neuen Student-Coachs von zentraler Bedeutung. Da aber auch immer wieder neue Herausforderungen auftreten und das Coaching-Konzept stetig verbessert werden kann, ist auch eine externe Schulung der Coaching-Fähigkeiten sehr hilfreich. Dieser Aspekt kommt jedoch immer wieder zu kurz. Genau hier greift der „Captains‘ Club“ von Noerr LLP ein und leisten damit einen weiteren wichtigen Beitrag, für die erfolgreich Teilnahme der Universität Bremen am diesjährigen Wettbewerb.

MCAB e.V. und das Coachs-Team der Universität Bremen danken Noerr LLP ganz herzlich für die Einladung zum diesjährigen „Captains‘ Club“ und die hilfreichen Tipps u.a. zum Teambuilding, zu unterschiedlichen Führungsstilen, zu wichtigen Aspekten bei der Teamzusammenstellung, zur Konfliktprävention und -Moderation sowie zur Zusammenarbeit im Coachs-Team.

Mit der Ausgabe der Fallakte hat der Vis (East) Moot 2020/21 nun begonnen

Mit der Ausgabe der Fallakte für den 28. Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot (Wien) und den 18. Willem C. Vis East International Commercial Arbitration Moot (Hongkong) am heutigen Freitag hat die erste Phase des Vis Moot-Wettbewerbs 2020/21 begonnen. Die Vorbereitungszeit mit der Bewerbungsphase, mehreren universitätsinternen Lehrveranstaltungen zum UN-Kaufrecht und Schiedsverfahrensrecht sowie externen Vorbereitungsseminaren ist damit für das diesjährige Vis Moot-Team der Universität Bremen vorbei. Ab heute hat die Arbeit an der konkreten Fallakte und am ersten Schriftsatz begonnen.

Mit der Veröffentlichung der Fallakte ist auch die mit Spannung erwartete Frage geklärt, welcher Vertragsgegenstand den virtuellen Vis Moot-Schiedsverhandlungen in Wien und Hongkong zugrunde liegen wird: Nach Schokoladenkuchen aus nachhaltig angebauten Kakaobohnen (2017/18), Pferdesperma (2018/19) und Turbinen für Pumpspeicherkraftwerke (2019/20) steht der diesjährige Sachverhalt ganz im Zeichen eines Impfstoffs gegen Sars-CoV-2. Denn der Kläger, ein Entwickler eines Impfstoffkandidaten gegen die aktuelle Pandemie, streitet mit zwei Tochtergesellschaften eines der größten Pharmakonzerne der fiktiven Vis Moot-Welt über die Erfüllung eines Lizenzierungs- und Liefervertrags für virale Vektoren, die für die Entwicklung und Herstellung des Impfstoffs benötigt werden. Dabei geht es um die Frage, ob der Vertrag exklusive Lizenzvereinbarungen mit anderen Unternehmen verletzt.

Rechtlich müssen sich die Studentinnen und Studenten, die dieses Jahr am Vis Moot teilnehmen werden, – wie fast jedes Jahr – mit zwei Fragen zum Schiedsverfahrensrecht sowie zwei Fragen zum UN-Kaufrecht auseinandersetzten. Im Schiedsprozessrecht stehen die sehr aktuellen Fragen der Einbeziehung weiterer Prozessparteien im Rahmen eines Schiedsverfahren sowie die Zulässigkeit virtueller Zeugenvernehmungen im Mittelpunkt. Im Bereich des UN-Kaufrechts geht es um dessen Anwendbarkeit sowie die Frage, ob die gelieferten viralen Vektoren mangelfrei i.S.d. Art. 42 CISG sind. Gemäß Art. 42 Abs. 1 CISG hat nämlich der Verkäufer Waren zu liefern, die frei von Rechten oder Ansprüchen Dritter sind, die auf gewerblichem oder anderem geistigen Eigentum beruhen.

Spannende Rechtsfragen und Fragen zum Sachverhalt wurden bereits bei der ersten Teambesprechung des Bremer Vis Moot-Teams zur Fallakte erörtert. Wegen der gestiegenen Sars-CoV-2-Fallzahlen in der Stadt Bremen, die seit vorgestern als innerdeutsches Corona-Risikogebiet nach der Klassifizierung des Robert Koch Instituts (RKI) gilt, musste die heutige Teambesprechung in die digitale Welt verlegt werden. Doch die Qualität und Intensität der Diskussionen über ZOOM waren einem physischen Treffen mit Nichten unterlegen. Für den Teamzusammenhalt und die Vis Moot-Erfahrung bleibt dennoch zu hoffen, dass zukünftig wieder mehr physische Treffen möglich sein werden.

MCAB e.V. wünscht dem Team der Universität Bremen viel Spaß und Erfolg beim Verfassen des Klägerschriftsatzes für RespiVac pl, den in der Hauptstadt von Mediterraneo (einem fiktiven Land der Vis Moot-Welt) ansässigen Kläger beim diesjährigen Vis Moot und (hoffentlich bald erfolgreichen) Entwickler eines Impfstoffs gegen das aktuell grassierende Corona-Virus.

Universität Bremen 2020/21 erstmals sowohl beim Vis Moot als auch beim Vis East Moot vertreten

Die Universität Bremen wird dieses Jahr erstmalig sowohl beim 28. Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot (Vis Moot) in Wien als auch beim Zwillingswettbewerb in Hongkong, dem 18. Vis East Moot, vertreten sein. MCAB e.V. freut sich, durch die Übernahme der Teilnahmegebühr für den Vis East Moot, die Teilnahme des Teams an beiden Wettbewerben ermöglicht zu haben. Leider finden die beiden Wettbewerbe zwar nur digital als 2. virtueller Vis Moot (VVM) bzw. als 2. virtueller Vis East (VVE) statt, dennoch wird die Erfahrung, vor Schiedsrichtern in Honkong und verstärkt gegen Teams aus dem asiatischen Raum beim VVE anzutreten, eine Bereicherung für das Team der Universität Bremen darstellen.

Die Herausforderungen für die Teilnehmerinnen der Universität Bremen am Vis Moot wachsen also weiter. Dem sechstem Vis Moot-Team, das in der Gesichte der Universität Bremen am Moot Court-Wettbewerb teilnimmt, steht nun die Herausforderung bevor, nicht nur zwei über vierzigseitige englischsprachige Schriftsätze zum Schiedsrecht und dem UN-Kaufrecht für den Vis Moot in Wien zu verfassen, sondern zwei weitere Schriftsatze für den Wettbewerb in Hongkong einzureichen. Zwar beziehen sich Schriftsätze für den Wettbewerb in Hongkong auf die gleiche Fallakte, dennoch ist bereits für den Klägerschriftsatz ein eigenständiger Schriftsatz zu verfassen und einzureichen. Für den Beklagtenschriftsatz kommt zudem hinzu, dass das Team der Universität Bremen in den beiden Wettbewerben zwei unterschiedliche Klägerschriftsätze verschiedener Universitäten erhalten wird. Da der Beklagtenschriftsatz die Argumentation des Klägerschriftsatz aufgreifen muss, werden sich diese Schriftsätze für die beiden Wettbewerbe noch deutlich stärker unterscheiden.

Zugleich werden die sechs Studentinnen des aktuellen Teams nicht nur in der Woche vor Oster in Wien mit ihren vier Plädoyers gegen andere Universitäten um den Einzug in die Finalrunden der letzten 64 kämpfen, sondern bereits eine Woche zuvor in Hongkong versuchen, einen Platz in den Finalrunden der letzten 32 Teams zu erreichen.

MCAB e.V. wünscht dem Team und seinen Coaches viel Kraft und viel Erfolg bei den bevorstehenden Aufgaben.